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Hochachtung und Lust aufs Derby

Trebur/Rüsselsheim. Das kann wahrhaftig als gelungene Maßarbeit des Terminplaners bezeichnet werden: Erstmals in dieser Saison grüßen die Handballer des TV Trebur als Tabellenführer von der Spitze der Bezirksliga A Darmstadt. Und da steht jetzt prompt am Sonntag um 18 Uhr in der Halle der Mittelpunktschule das Nachbarschaftsderby gegen die MSG Rüsselsheim/Bauschheim II an. Ein sowieso stets prickelndes Duell, das nun durch die aktuelle Lage zusätzliche Brisanz bekommen hat.

Eine Feststellung, die schon im Vorfeld durch eine Aussage von Christoph Marx bestätigt wird. Solch ein Derby sei für ihn der Höhepunkt der ganzen Saison. „Das spielt man nicht nur, das will man auch unbedingt gewinnen“, bringt der Trainer der MSG II augenzwinkernd seine Erwartungshaltung zum Ausdruck. Und unterstreicht damit gleichzeitig, dass er am Sonntag keinesfalls mit seiner Mannschaft die paar Kilometer zum ewigen Rivalen nach Trebur fährt, um dort artig Geschenke zu verteilen.

Die Tabellenführung der Treburer sei auch für ihn „eine große Überraschung“. „Hochachtung“ hat Marx angesichts dessen, was Spielertrainer Tobias Führer gemeinsam mit dem im Hintergrund emsig werkelnden Manager Kai Schenkel in den letzten Jahren aufgebaut habe. „Aber die zwei Punkte gegen uns, müssen sie sich erst noch verdienen“, verspricht der MSG-Coach einen heißen Tanz. Auch seine eigenen Spieler wären vor dem Derby „bis in die Haarspitzen motiviert“. Nach zuletzt drei Siegen in Serie, die der TuS/SKG-Formation Tabellenplatz sieben – und erstmals seit dem zweiten Spieltag mit 20:18 auch wieder ein positives Punktekonto – beschert hatten, solle der Aufschwung genutzt werden. Auch, um sich für das klare Resultat in der ersten Halbserie revanchieren zu können: Da hielt die MSG II nur bis anfangs der zweiten Hälfte mit, musste sich nach einer 19:18-Führung am Ende jedoch deutlich mit 28:38 geschlagen geben.

„Natürlich freuen wir uns über die Tabellenführung. Aber für mich ist das nur eine bedeutungslose Momentaufnahme“, erzählt derweil Treburs Spielertrainer Tobias Führer. Manch einer seiner jungen Mitspieler fange zwar an zu rechnen, verspüre möglicherweise inzwischen auch „ein klein wenig Druck“. Das sei aber normal. Abgerechnet werde auf jeden Fall erst ganz zum Schluss in ein paar Wochen. Noch geht es vorne ungemein eng zu. Die ersten Fünf liegen innerhalb von zwei Punkten und dürfen sich allesamt  Hoffnungen auf Meisterschaft und Aufstieg machen. „Ich bin Realist und weiß deshalb, dass einige unserer Konkurrenten stärker sind und über mehr Qualität als wir verfügen“, gibt sich Tobias Führer relativ entspannt. Er gehe darum davon aus, dass seine Mannschaft „sicherlich noch das eine oder andere Spiel verlieren“ werde. Nicht aber am Sonntag gegen Rüsselsheim/Bauschheim II. Da vertraut der Treburer Spielertrainer seiner Bestbesetzung – und hofft „auf tolle Derbystimmung in einer vollbesetzten Halle“.