HSG2: Starke erste Hälfte – zittriges Finale
Von Dominik Gommans
Die HSG Rü/Bau/Kö II hat im Heimspiel gegen die HSG Riedstadt II einen enorm wichtigen Sieg eingefahren – einen, der im Kampf um den Klassenerhalt noch große Bedeutung haben könnte. Das knappe 30:29 spiegelt jedoch nicht den Spielverlauf wider, denn die Hausherren dominierten die Begegnung über weite Strecken deutlich, bevor die Partie in den Schlussminuten völlig zu kippen drohte.
Starke erste Hälfte – konsequent, konzentriert, dominant
Von Beginn an trat die HSG II hochmotiviert auf und zeigte sofort die richtige Körpersprache. Die Abwehr arbeitete abgestimmt und aggressiv, während im Angriff klare Lösungen gefunden wurden. Besonders wichtig: Die Mannschaft fand immer wieder ein gutes Tempospiel, das Riedstadt sichtlich überforderte.
Trainer Maurice Pauly war voll des Lobes für den Auftritt seines Teams:
„Wichtige zwei Punkte im Abstiegskampf! Bis zum Ende eine sehr starke Leistung – ausgenommen der letzten acht Minuten.“
Und weiter:
„Mächtig stolz auf alle Spieler, ganz besonders auch auf die, die nicht so viel zum Zug kamen – auch die Jungs sind unfassbar wichtig für uns und immer motiviert!“
Dass die HSG mit einer 18:11-Führung in die Kabine ging, war das Resultat einer nahezu perfekten ersten Halbzeit – getragen auch von einem herausragenden Jonas Schmeiss, der mit sieben Treffern zum Matchwinner avancierte. Pauly betonte:
„Unglaublich auch Jonny, der komplett ohne Training ein überragendes Spiel vorn und hinten abliefert.“
Zweite Halbzeit: Hektik, Fehler – und fast das bittere Ende
Nach dem Wiederanpfiff verwaltete die HSG zunächst souverän ihren Vorsprung. Riedstadt fand lange Zeit wenig Mittel gegen die stabile Defensive und das konzentrierte Angriffsspiel. Doch ab der 52. Minute wurde das Spiel plötzlich nervös.
Die Gäste stellten auf eine offensive Deckung um und nahmen gleich mehrere Spieler der HSG direkt aus dem Spiel. Das führte zu Hektik, Fehlpässen und unvorbereiteten Abschlüssen. Pauly analysierte die schwierige Phase offen:
„Am Ende hatten wir dann arge Probleme mit der offenen Deckung der Gäste. Es war zu hektisch und wir haben Glück, dass wir das am Ende nicht noch weggeworfen haben.“
In den letzten Minuten gelang der HSG kein Treffer mehr – Riedstadt kam Tor um Tor heran. Doch die Hausherren retteten ihren knappen Vorsprung mit viel Kampfgeist und dem nötigen Quäntchen Glück über die Zeit.
Schmeiss: „Erste Hälfte perfekt – zweite ein komplettes Desaster“
Routinier Jonas Schmeiss, der an diesem Tag aus dem Kollektiv herausragte, brachte den Spielverlauf nach Abpfiff präzise auf den Punkt:
„Wir hatten einen perfekten Start in der ersten Halbzeit. Die Abwehr stand grandios, der Gegner konnte sich nur schwer Torchancen erkämpfen. Der Angriff funktionierte tadellos und konnte durch die gute Abwehr einfache Tore erzielen.“
Zur zweiten Hälfte fand er klare Worte:
„Die zweite Halbzeit war ein komplettes Desaster, insbesondere die letzten zehn Minuten. Die offensive Abwehr des Gegners brach den Spielfluss, und durch zu viele technische Fehler und schlechte Chancenverwertung hätte man fast den Sieg verspielt.“
Trotzdem überwog bei ihm – wie auch beim gesamten Team – die Freude über den so wichtigen Erfolg:
„Nichtsdestotrotz holten wir den Heimsieg und beglückten die Zuschauer mit einer Brise Nervenkitzel, die seinesgleichen sucht – nichts für schwache Gemüter.“
Mit einem Augenzwinkern endete sein Fazit:
„Am Dienstag rollt die dicke Kugel!“
Ausblick
Mit diesem Sieg verschafft sich die HSG Rü/Bau/Kö II etwas Luft im Tabellenkeller. Dennoch weiß Trainer Pauly, dass noch viel Arbeit vor der Mannschaft liegt – schließlich ist man weiterhin Tabellenschlusslicht:
„Kommende Woche gegen Griesheim wird es wieder ein schwieriges Spiel. Aber wir fahren nirgends hin, um Punkte zu verschenken.“
Spielfilm: 5:3, 7:6, 11:7, 16:9, 18:11 – 19:14, 22:16, 25:18, 29:21, 30:29
HSG: Hendrik Planken, Joshua Dammel, Frank Wiesemann; Jonas Schmeiss (7), Tim Niesik (5), Felix Wiefelspütz (4/2), Robin Gross (3), Leon Daum, Max Reschner, Alexander Daschevski, Nils Schlicht (je 2), Colin Wacker, Nick Walczuch, Fabio Manderscheid (je 1), Luis Müller, Benedikt Hartfeil
