HSG1: Tapfer gekämpft, aber zu dünn besetzt – HSG verliert in Roßdorf

Von Dominik Gommans

Nach dem überzeugenden Kerbesieg gegen Bensheim/Auerbach wollte die HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten auch auswärts bei der MSG Roßdorf/Reinheim punkten. Doch am Tag der Deutschen Einheit stand das Team um Trainer Tim Fähnrich vor schwierigen Voraussetzungen: Urlaube und Krankheitsausfälle lichteten den Kader massiv. Letztlich reiste die HSG mit nur neun Feldspielern an – Unterstützung kam dabei dankenswerterweise erneut aus der zweiten Mannschaft, die vorher selbst ebenfalls an diesem Feiertag im Einsatz war.

Guter Beginn – dann reißen die Fäden

Die Partie begann zunächst ausgeglichen. Bis zur 20. Minute konnte die HSG beim 9:9 gut mithalten, zeigte kämpferisch eine starke Leistung und stellte Roßdorf/Reinheim mit einer disziplinierten Abwehr vor Probleme. Doch danach riss der Faden komplett: Technische Fehler und überhastete Abschlüsse häuften sich, und die Gastgeber nutzten jede Unachtsamkeit gnadenlos aus. Die Folge: ein 5-Tore-Rückstand (13:18) zur Pause, der aus Sicht der HSG völlig vermeidbar gewesen wäre.

Trainer Tim Fähnrich erklärte nach dem Spiel:

„Leider konnte das Auswärtsspiel in Roßdorf mangels freier Termine nicht verlegt werden, und so mussten wir am Tag der Deutschen Einheit durch viele Urlauber mit nur 9 Feldspielern antreten. Danke an die 2. Mannschaft, die trotz gleichem Schicksal Spieler doppelt stellte und uns aushalf. Die ersten 20 Minuten waren absolut solide, aber die letzten 10 Minuten der ersten Hälfte waren geprägt von technischen Fehlern, die Roßdorf eiskalt bestrafte. Das war der Knackpunkt des Spiels.“

Kämpferisch stark, aber ohne Fortune

Auch im zweiten Durchgang konnte die HSG den Rückstand nicht mehr aufholen. Die Beine wurden schwerer, die Konzentration ließ nach – und die Hausherren trafen nahezu aus jeder Lage. Zwar versuchte die HSG mit verschiedenen Abwehrvarianten – darunter auch einer offensiveren Deckung – gegenzuhalten, doch die wurfstarke MSG fand immer wieder Antworten.

Fähnrich analysierte weiter:

„Die Jungs haben wirklich alles reingeworfen, aber der Rückstand aus der ersten Hälfte wollte einfach nicht schmelzen. Auch die Manndeckungen haben nicht den gewünschten Effekt gebracht – Roßdorf war an diesem Tag einfach zu treffsicher. Das Ergebnis fiel mit sieben Toren Unterschied etwas zu hoch aus, aber wir gehen erhobenen Hauptes in die kommenden schweren Spiele gegen Modau und Fürth.“

Kondition und Fehlerquote kosten den möglichen Punkt

Rückraumspieler Philipp Maybach sah die Hauptgründe in der fehlenden Frische und den eigenen Ballverlusten:

„Bedingt durch den Feiertag und Krankheit sind wir dezimiert nach Roßdorf angereist. Anfangs konnten wir gut mithalten, doch gegen Ende beider Halbzeiten wurde deutlich, dass uns die Frische fehlte. Durch Ballverluste im Angriff luden wir Roßdorf immer wieder zu einfachen Tempogegenstößen ein – das war der Hauptgrund für die Niederlage. Im Stellungsspiel stand unsere Abwehr größtenteils stabil. Wären wir vollzählig gewesen oder hätten wir die Fehler im Angriff abgestellt, wäre definitiv mehr drin gewesen.“

Blick nach vorn: Fokus auf Modau

Am kommenden Wochenende hat die HSG spielfrei und danach wartet mit der HSG Groß-Bieberau/Modau II ein weiteres Schwergewicht der Liga – diesmal wieder daheim.

Fazit

Ein Spiel, das bei besserer Personallage sicher spannender hätte verlaufen können. Die HSG zeigte Einsatz, Moral und Teamgeist, musste sich aber letztlich der tieferen Bank und der besseren Chancenverwertung der Hausherren beugen.

Spielfilm: 4:3, 6:6, 10:9, 15:9, 18:13 – 22:17, 26:20, 30:22, 32:25, 36:26

HSG: Joshua Dammel, Dominik Gommans; Mirco Reinheimer (12/2), Nick Bürkle (8), Nico Cezanne, Torben Fähnrich (je 3), Joel Neubauer (2), Florian Hock (1), Joel Beer, Nils Schlicht, Philipp Maybach

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