HSG1: Erste verliert Saisonfinale in Roßdorf – Klassenerhalt dennoch gesichert
Von Dominik Gommans
Mit dem letzten Spieltag der Saison 2024/25 fand eine sportlich wie emotional herausfordernde Spielzeit für die HSG Rü/Bau/Kö ihren Abschluss. Zwar musste sich die Mannschaft am Samstagabend mit 31:37 bei der MSG Roßdorf/Reinheim geschlagen geben, doch dank der Niederlage des TV Büttelborn 2 steht der Klassenerhalt in der Bezirksoberliga fest. Ein versöhnlicher Abschluss für eine Saison voller Höhen, Tiefen – und vor allem großem Kampfgeist.
Entlastung vor dem Anpfiff – aber Fokus verloren
Der Spieltag begann bereits vor dem Anpfiff mit einem großen Seufzer der Erleichterung. Der direkte Konkurrent TV Büttelborn 2 hatte sein vorgezogenes Spiel gegen die HSG Bensheim/Auerbach mit 19:26 verloren. Damit war rechnerisch klar: Die HSG Rü/Bau/Kö würde den Klassenerhalt schaffen – unabhängig vom eigenen Ergebnis in Roßdorf. Zwar wurden der Mannschaft zwei Punkte wegen nicht erfülltem Schiedsrichtersoll abgezogen, doch selbst damit blieb man vor dem TVB2.
Trainer Tim Fähnrich beschrieb die Situation so:
„30 Minuten vor unserem Spiel sah man dann erleichtert das Ergebnis. Büttelborn hatte mit 19:26 verloren und der Klassenerhalt war geschafft. Die Erleichterung war allen Spielern anzusehen – leider ging damit auch jede Anspannung für das Spiel verloren.“
Erste Halbzeit ohne Zugriff und Ideen
Diese gelöste Stimmung war der Mannschaft dann leider auch auf dem Spielfeld anzumerken. Bis zum 4:4 konnte man das Spiel noch ausgeglichen gestalten, doch dann zog die MSG unaufhaltsam davon. Die Defensive der HSG fand keinen Zugriff – zu viele Gegentore resultierten aus freien Würfen und unzureichender Abstimmung im Innenblock. Im Angriff spielte sich die HSG zwar Chancen heraus, ließ aber reihenweise freie Würfe liegen oder scheiterte am Aluminium.
So stand zur Halbzeit ein deutliches 20:8 auf der Anzeigetafel – eine Hypothek, die kaum noch aufzuholen war.
Moral und Wille in Halbzeit zwei
In der zweiten Halbzeit zeigte die HSG dann ihr anderes Gesicht: aggressiver in der Abwehr, mutiger im Angriff, und mit einer ganz anderen Körpersprache. Die offensive Deckung zwang Roßdorf zu Fehlern, auch wenn es durch einige umstrittene Siebenmeterentscheidungen nicht einfacher wurde.
Im Angriff übernahm vor allem das Trio Steffen Weyrich, Max Kaczmarek und Nico Cezanne Verantwortung – alle drei erzielten fünf Tore. Besonders emotional: Das letzte Spiel von Steffen Weyrich im HSG-Trikot, das er mit beeindruckender Spielfreude zelebrierte.
Nico Cezanne lobte die Moral des Teams:
„In Halbzeit eins sind wir überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Der Zugriff in der Abwehr hat komplett gefehlt und gleichzeitig haben wir vorne Unmengen hochkarätige Chancen liegen lassen. Positiv zu erwähnen ist, dass wir auch in diesem Spiel große Moral bewiesen haben und trotz der desolaten ersten Hälfte in Halbzeit zwei nochmal Vollgas gegeben haben. Leider ohne Ertrag. Die Hypothek war zu hoch.“
Trainer Fähnrich ergänzte:
„Ab der 40. Minute fingen wir erstmals an, Handball als Kollektiv zu spielen. So konnte die HSG die zweite Halbzeit mit 23:17 für sich entscheiden. Für einen Sieg reichte es dadurch zwar nicht, aber wir haben bewiesen, dass wir niemals aufgeben.“
Fazit: Saison überstanden – Zukunft mit Perspektive
Auch wenn das letzte Spiel verloren ging, hat die HSG Rü/Bau/Kö mit dem Ligaverbleib das große Saisonziel erreicht. Der Weg dorthin war steinig, geprägt von Verletzungen, Rückschlägen, aber auch vielen starken Auftritten – besonders in den entscheidenden Spielen gegen direkte Konkurrenten.
Der letzte Eindruck der zweiten Halbzeit in Roßdorf, in der die HSG noch einmal ihre Stärken ausspielte, macht Mut für die kommende Runde. Mit Dammel und Gommans im Tor, jungen Spielern wie Robin Gross und Florian Hock, sowie bewährten Kräften wie Kaczmarek, Reinheimer & Co. wird es in der nächsten Saison wieder heißen: #nieohnemeinteam.
Endwort von HSG-Pressewart Dominik Gommans
„Vielen Dank an alle Leser der wöchentlichen Spielberichte und das Feedback, das mich auf verschiedensten Wegen erreicht hat. Für mich war das Ganze auch ein gewisses Neuland. Ich habe in dieser Saison viel lernen dürfen und freue mich, hier alle, die es mit der HSG halten, auf dem Laufenden gehalten zu haben. Ich freue mich auf die nächste Saison. Blau und Rot ein Leben lang!“
Spielfilm: 4:4, 10:5, 13:6, 16:8, 20:8 – 22:11, 25:15, 28:20, 35:26, 37:31
HSG: Joshua Dammel, Dominik Gommans; Max Kaczmarek (5/2), Steffen Weyrich, Nico Cezanne (je 5), Mirco Reinheimer (4/2), Florian Hock (4), Robin Gross (3), Torben Fähnrich (2), Jens Hartmann, Jan-Philippe Hacker, Matthias Hirsch (je 1), Sven Sprengard, Joel Beer
Blau und Rot ein Leben lang – die HSG bedankt sich bei allen Fans, Unterstützern, Familien und Helfern für eine Saison mit großem Teamgeist!