HSG 1: Niederlage im Derby selbst verschuldet

von Helmut Popp 

Lange und ziemlich enttäuschte Gesichter in den Reihen der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten: Als am vergangenen Samstagabend in der Büttelborner Kreissporthalle die Schlusssirene das Derby gegen den TV Büttelborn beendete, hatte der Neuling dieses knapp mit 25:26 (12:13) verloren. Sicherlich eine unglückliche Niederlage, die aber selbst verschuldet war. Vom Spielverlauf her wäre ein Unentschieden zwar das gerechtere Resultat gewesen, doch letztlich waren im entscheidenden Moment die Aktionen der Gäste von zu vielen Fehlern behaftet.

Wie beispielsweise in den letzten zwei Minuten. Per Siebenmeter hatte TVB-Haupttorschütze Philip Wesp zum 26:25 für die Hausherren eingeworfen. HSG-Coach Wladimir Daschevski nahm sofort eine Auszeit, um den nächsten Spielzug anzusagen. Doch was geschah: Bereits im Ansatz unterlief ein Fehlpass – der Ball landete im Seitenaus. Auch in den letzten Sekunden kamen die Gäste nochmal in Ballbesitz, lieferten das Spielgerät jedoch prompt wieder beim Gegner ab.

Schon zuvor hatte sich der Aufsteiger einige unnötige, manchmal gar tollpatschig wirkende, Ballverluste geleistet. So in Abschnitt eins, als man sich mitten im ruhigen Spielaufbau gleich zweimal von einem spitzfindig von der Auswechselbank aufs Feld dazwischen rennenden Gegenspieler den Ball abnehmen ließ.

Vor etwa 300 Zuschauern (weniger als erwartet) lagen die Büttelborner anfangs vorne. Nach einer Viertelstunde bescherte Marcel Diehl der Rüsselsheimer Dreier-Spielgemeinschaft mit seinem Treffer zum 8:7 die erste Führung. Kurz darauf betrug diese beim 10:8 dann sogar zwei Tore. Doch die Gäste wussten das Momentum nicht zu nutzen, lagen zur Pause (12:13) wieder knapp zurück.

Gleiches sollte sich später in der zweiten Hälfte wiederholen. Tore von Matthias Hirsch, Marcel Diehl und Mirco Reinheimer (7m) sorgten für einen 21:19-Vorsprung. Doch die Chance, sich weiter abzusetzen, wurde ausgelassen. Auch weil der TVB stets sofort antwortete und so den Anschluss wahren konnte. So bewegten sich die beiden Rivalen weiterhin auf Augenhöhe. Für die Zuschauer ein spannendes, allerdings auch ziemlich zerfahrenes, Spiel. Gegen Ende waren es die Paraden von Torwart Marcel Chantre, die seinem Team die Aussicht auf einen Punktgewinn wahrten. Was dessen Vorderleute jedoch nicht zu nutzen wussten. Abschließender Kommentar des arg enttäuschten Wladimir Daschevski: „Wir hatten uns heute viel vorgenommen, konnten aber nur wenig davon umsetzen. Die Spieler müssen noch einiges lernen und das Kollektiv schnellstens seine Stärken aufs Feld bringen“..

Spielfilm: 3:1, 5:5, 7:8, 8:10, 11:10, 11:12, (13:12), 15:15, 16:17, 18:18, 18:20, 21:22, 23:23, 25:25, 26:25.

Rü/Ba/Kö: Marcel Chantre, Dime Ampov; Mirco Reinheimer (7/5), Marcel Diehl (6), Marius Reinheimer (5/1), Matthias Hirsch (4/1), Nico Cezanne (2), Dustin Kletsch (1), Sven Sprengard, Steffen Weyrich, Lukas Dippel, Tino Reschner, Marcel Späing, Robin Gross.

Nächstes Spiel: Samstag 19.00 Uhr (Sporthalle Bauschheim) gegen SG Egelsbach  

Am Samstag geht es nun gegen einen alten Bekannten aus der Bezirksoberliga Darmstadt. Nach ihrem Aufstieg in die Landesliga Süd schlagen sich die Egelsbacher dort nun schon seit einigen Jahren recht wacker. Für unseren Torwart Marcel Chantre ein besonderes Aufeinandertreffen, denn vor seiner Rückkehr zur HSG stand er zwischenzeitlich bei der SGE zwischen den Pfosten.

Nun spielen also zwei frisch gebackene „Derbyverlierer“ gegeneinander. Denn auch Egelsbach verlor – etwas überraschend – am vergangenen Wochenende vor eigenem Publikum das stets prestigeträchtige Nachbarschaftsduell gegen die HSG Langen ziemlich deutlich mit 29:35. Im Gegensatz zu „Rü/Ba/Kö“ liegt das Team aus dem Landkreis Offenbach aber als Siebter mit 6:4 Punkten noch gut im Rennen. Die HSG dagegen sieht sich als Elfter (4:8 Zähler) doch mittlerweile schon etwas unter Zugzwang, sollte nach drei Niederlagen in Serie dringend mal wieder etwas Zählbares einfahren. Was aber am Samstag bestimmt nicht einfach werden dürfte. Immerhin hofft Trainer Wladimir Daschevski auf die Mithilfe von Kreisläufer Max Kaczmarek, der in Büttelborn wegen einer Erkältung das Geschehen von der Tribüne aus verfolgen musste. Florian Römer dagegen fällt nach wie vor aus.

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