Gefühlte Niederlage

aus Rüsselsheimer Echo von Helmut Popp

Wiederum lange Gesichter bei den MSG-Handballern. Das Auswärtsunentschieden in  Erfelden war für sie nämlich eine gefühlte Niederlage.

Erfelden. 31:31 (14:14) bei der ESG Erfelden: Erstmals in dieser Saison brauchten die Bezirksoberliga-Handballer der MSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten am Ende eines Auswärtsspieles das Feld nicht als Verlierer zu verlassen. Genau als solche fühlte sich die Formation um Trainer Wladimir Daschevski aber dennoch, angesichts dessen, was ihr am Sonntagabend in der Schlussminute in Riedstadt widerfahren ist.

60 Sekunden können lang sein, sich ungemein hinziehen. Und es kann halt auch noch einiges  passieren. Wie eben auch vorgestern. Da hatte die Dreier-Spielgemeinschaft aus der Opelstadt den ersten Auswärtssieg praktisch schon in der Tasche. 31:29 lag sie vorne und war selbst in Ballbesitz, als die letzte Minute anbrach. In der man gegen die offene Manndeckung des Gegners dann allerdings jegliche Übersicht verlor, das Spielgerät noch zweimal aus der Hand gab – und fast folgerichtig noch zwei Gegentreffer und somit den Ausgleich kassierte. Der fiel in allerletzter Sekunde, nachdem Erfeldens Routinier Christian Glock den Ball abgefangen  und beim folgenden Tempogegenstoß die Nerven behalten hatte. Unglücklich, dass zuvor MSG-Coach Daschevski im letzten Angriff seiner Mannen bei eigener 31:30-Führung just in dem Moment eine Auszeit beantragte, als sein Kapitän Matthias Hirsch erfolgversprechend frei gespielt worden war.

Die Enttäuschung auf Seiten der MSG war natürlich groß. Doch gemessen an dem sich wegen vieler Unterbrechungen außergewöhnlich in die Länge ziehenden Geschehen – die Schlusssirene ertönte exakt 100 Minuten nach dem Anpfiff – kann die Punkteteilung als gerechtes Resultat bezeichnet werden. „Dieses Spiel sollte unentschieden enden. Es hat doch keinen Verlierer verdient“, unkte Erfeldens Trainer Christian Mentges schon beim Stand von 24:24 in der 45. Minute. Dessen Wunsch ging in Erfüllung. Weil Mentges selbst im entscheidenden Moment seine Spieler nochmal so richtig puschte und – zunächst mit der kurzen Deckung gegen die MSG-Aktivposten Yannick Popp und Marius Reinheimer, am Ende dann mit der komplett offenen Manndeckung – die richtigen Entscheidungen traf.

Erfelden hatte prima in die Partie gefunden. Dann aber die anfängliche Drei-Tore-Führung bald aus der Hand gegeben. Es dauerte jedoch bis zur 38. Minute, ehe die Gäste beim 19:18 erstmals selbst vorlegten. Als MSG-Keeper Marcel Chantre in der Schlussphase einen Siebenmeter von Glock parierte und auf der Gegenseite das 29:26 für Rü/Bau/Kö gefallen war, schien alles gelaufen. Es kam aber anders, weil eben dann Glock bei seinem finalen Wurf Chantre doch noch das Nachsehen gab.

Spielfilm: 2:0, 4:1, 6:4, 7:6, 8:8, 10:8, 10:10, 12:10, 12:12, (14:14), 16:16, 18:19, 20:20,  20:22, 23:23, 25:24, 26:28, 27:30, 28:31, 31:31.

MSG: Maurice Pauly, Marcel Chantre; Yannick Popp (9/5), Marius Reinheimer (6), Stefanos Tsoultsidis (3), Sven Sprengard (2), Matthias Hirsch (2), Felix Balß (2), Nico Cezanne (2), Max Kaczmarek (2), Mirco Reinheimer (1), Florian Römer (1), Lukas Dippel (1), Alexander Zellmann.       hpp

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