mC-Jugend: Hopp und Top zum Jahresende

von Heiko Müller

Zum Jahresabschluss stand für Team Blau der HSG C-Jugend noch ein letztes Spiel am 3. Adventssonntag auf dem Plan. Und was für eins! Zu Gast waren wir beim HC VfL Heppenheim. Lediglich ein Spiel mussten die Südhessen bisher verloren geben, demnach kamen wir nicht als Favorit an die Bergstraße.
Dennoch wollten wir selbstbewusst mitspielen und ein letztes Mal in 2025 alles reinwerfen.
Den erkrankten Robin konnten wir leider nicht ersetzen, so dass Lukas am Kreis quasi vorab schon die „Durchspielgarantie“ hatte. 😉
Aus Team Grün ergänzten Ben, Nick und Brendon im Tor den Kader.

Etwas verhalten begannen wir die Partie, vielleicht auch beeindruckt von den Gardemaßen des Heppenheimer Rückraums. Nichtsdestotrotz konnten wir deren offensichtliche Torgefährlichkeit mit 3 Spielern in den Top 5 der Torschützenliste mit einer gut im kollektiv arbeitenden Defensive in Schach halten und lagen nach 8 Minuten mit 3:4 in Führung. Wir verpassten mit mehr Zug zum Tor den Druck auf die Heppenheimer Abwehr zu verstärken, konnten aber selbst viele Angriffe rechtzeitig stören. Zudem zeigte Paul trotz beim Aufwärmen lädiertem Fuß ein tolle Leistung im 1. Durchgang und entschärfte mehrere Würfe. Eine 3-Tore-Führung der Gastgeber beim 8:5 steckten wir mit einer konzentrierten Leistung weg und glichen selbst wieder zum 9:9 aus. In den letzten 5 Minuten der ersten Hälfte mussten wir einen weiteren Dreierpack einstecken aber auch hier kamen wir schnell wieder auf ein Tor heran und kassierten unglücklicherweise 5 Sekunden vor dem Halbzeitsignal noch das 15:13.

Das Trainerteam zeigte sich sehr zufrieden mit der an den Tag gelegten Einstellung. „Wir können hier mitspielen“ war die Erkenntnis in der Pause und jeder zeigte sich optimistisch für den 2. Durchgang. Mutiger wollten wir im Angriff agieren, denn es zeigte sich, dass wir für einige Lücken, die die Heppenheimer Abwehr offenbarte, schlicht zu wenig explosiv im Rückraum waren.

Dementsprechend starteten wir den 2. Durchgang und erzwangen nach dem 1. Treffer der Gastgeber gleich eine Zeitstrafe für selbige inklusive Siebenmeter für uns. Leider wurde dieser gehalten und unseren späteren Treffer zum 16:14 konterten die Heppenheimer noch innerhalb der Unterzahl gleich doppelt binnen weniger Sekunden. Unsere Moral wurde auf die Probe gestellt, da wir auch gleich 2 freie Würfe nicht im Kasten unterbringen konnten.
Nach 6 Minuten lief das Spiel zwar nicht für uns aber wir kämpften dagegen an und waren beim 21:17 noch in Schlagdistanz.

Allerdings sollten sich nun langsam bemerkbar machen, dass der ein oder andere nicht mit der für ein solches Spiel notwendigen bestmöglichen Verfassung und Kompromisslosigkeit angereist ist. Zu wenig Entschlossenheit beim Aushelfen hinten und beim Durchstoßen vorne, nachlassendes Einrücken in der Abwehr und eine immer kürzer werdende Zündschnur waren das Gegenteil von mentaler Stärke und so zogen wir uns selbst den Zahn gegen einen Gegner, den du so nicht einladen darfst.
Nicht einmal 8 Minuten brauchten wir um mit einem hitzköpfigen Auftreten eine 10:2 Tore-Serie für die Heppenheimer zuzulassen, 2 Gelbe Karten und 3 Zeitstrafen zu kassieren und dabei selbst noch einen Siebenmeter zu verwerfen.
Verständlich der Unmut, dass teils doppelte Fouls aufgrund des dann noch erfolgten Wurfes nicht geahndet wurden oder der mehrfach gegen unseren Linksaußen stehengelassene Fuß vom Einzel-Schiri nicht gesehen wurde.
Unverständlich hingegen, dass wir beim Zurückjoggen lieber lamentieren als uns auf die Sachen zu besinnen, die uns im ersten Durchgang stark gemacht haben, nämlich mit aufmerksamer Abwehrarbeit unseren Nebenmann zu stärken, was besonders deutlich wird an der Torquote des Heppenheimer Topschützen: In der gesamten 1. Hälfte erlaubten wir ihm 3 Treffer zu setzen, in diesen 8 Minuten knallte er uns gleich 6 Buden in den Kasten.

Natürlich war die Messe jetzt beim Stand von 31:19 gelesen, aber dennoch konnten wir uns wieder stabilisieren. Die Abwehr war zwar weiterhin kein Vergleich zur 1. Hälfte, aber wir konnten noch den ein oder anderen Treffer setzen und somit bis gut 4 Minuten vor Ende den Abstand beim 38:25 nahezu konstant halten.
Heppenheim finalisierte mit einem Viererlauf das Spiel zum aus unserer Sicht selbstverschuldet viel zu hoch ausgefallenem 42:25 Heimsieg.

27 Gegentore in einer Hälfte sind indiskutabel – keine Frage. In nur 2 Spielen haben wir über das gesamte Spiel mehr Treffer kassiert.
Die Frage, ob es sich lohnt von der Bank aus oder auf dem Feld mehr Energie für Schiedsrichter-Entscheidungen aufzuwenden als beim Motivieren oder für defensive Laufwege, wurde deutlich – und hoffentlich einprägend – beantwortet.
Trotz allem bleibt festzuhalten, dass wir über 70-80% des Spiels gegen einen Top-Gegner in der BOL gut mitspielen konnten, eine vor allem hinten sehr gute erste Hälfte abgeliefert haben und rational betrachtet deutlich mehr positive Aktionen hatten als schlechte, die jedoch im Sport oft brutal bestraft werden.

Daher sollten wir ungeachtet des Ergebnisses positiv aus diesem Spiel herausgehen in dem Wissen, dass wir im Rückspiel auf jeden Fall die Chance haben ein sehr gutes Spiel abzuliefern, wenn wir aus den Fehlern lernen und optimal mit der geistigen Frische und positiver Angriffslust in die Partie gehen.

Es spielten: Brendon, Paul (beide Tor) – Alex, Ben, Franz, Jonny, Linus, Lukas, Max, Nick

Eine anspruchsvolle Saison geht nun in die Winterpause.
Mit einer ausgeglichenen Bilanz nach 7 Spielen für Team Blau in der BOL und der in 8 Partien immer noch weißen Weste von Team Grün in der Bezirksliga dürfen wir insgesamt zufrieden und stolz auf das Geleistete in die verdiente Ferienzeit gehen.

Zuvor jedoch steht noch der „traditionelle“ letzte sportliche Vergleich auf dem Programm: Unsere Teams messen sich am Dienstag mit der Elternschaft, die uns in dieser Saison immer toll unterstützt und motiviert hat.
Ausgelassene Stimmung sollte garantiert sein und somit würdig das Handballjahr 2025 ausläuten.

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