HSG 1: Daschevski kann es kaum erwarten

von Helmut Popp aus Rüsselsheimer Echo

Rüsselsheim   –   Wladimir Daschevski, Trainer des Handball-Bezirksoberligisten HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten, kann es kaum erwarten. Der frühere sowjetische Zweitligaspieler hat es exakt ausgerechnet, wie lange die von ihm so leidenschaftlich geliebte Sportart von der Corona-Pandemie ausgebremst wurde: „602 Tage ist es her, dass bei uns im Bezirk letztmals um Handballpunkte gekämpft wurde“, weiß er gleich am Anfang des Gesprächs mit dem Reporter zu berichten. Daschevski selbst war seinerzeit noch in Diensten der SG Arheilgen, hatte aber schon für die nächste Saison bei „Rü/Ba/Kö“ unterschrieben. Die Dreier-Spielgemeinschaft aus Rüsselsheim hatte am 8. März 2020 ihren letzten Auftritt bei der ESG Crumstadt/Goddelau mit 30:35 verloren, musste ernsthaft um den Klassenerhalt bangen.

Wenig später folgte jedoch der Lockdown. Die Saison 2019/20 wurde abgebrochen – und die Runde 2020/21 gar nicht erst angepfiffen. Nun soll es aber am kommenden Wochenende tatsächlich wieder losgehen. Obwohl die Corona-Zahlen – trotz der Impfungen – wieder steigen. Gerade in Hallen-Sportarten wie Handball ist angesichts des engen Körperkontaktes die Gefahr groß, ein weiterer Anstieg der Ansteckungen also keinesfalls auszuschließen. Wladimir Daschevski ist aber optimistisch, dass alles gut gehen wird. Ebenso wie seine Spieler fiebert er dem Start entgegen, der sich jedoch für die Rüsselsheimer kaum schwieriger hätte gestalten können. Sie sind nämlich zum Auftakt am Samstag um 19 Uhr (Sporthalle Mörlenbach) bei der HSG Weschnitztal gefordert.

Für Daschevski ist die Odenwälder Kooperation der vier Traditionsvereine SKG Bonsweiher, SKG Ober-Mumbach, Spvgg. Nieder-Liebersbach und TV Reisen „ein ganz heißer Meisterschaftskandidat“. Die Weschnitztaler hätten sich personell enorm verstärkt, zudem sei mit Dennis Rybakov (Sohn des früher international bekannten UdSSR-Nationalspielers Sergej) ein erfahrener Trainer zurückgekehrt. Daschevski: „Da stehen wir gleich vor einer richtigen Herkulesaufgabe. Wir wollen uns aber nicht verstecken – und ich bin auch guten Mutes, dass sich meine Jungs am Samstag gut aus der Affäre ziehen werden“. Einen Überraschungscoup, der für die nächsten Wochen Flügel verleihen könnte, hält der HSG-Coach durchaus für möglich.

Eineinhalb Jahre musste Daschevski warten, ehe sein mittlerweile drittes Engagement in Bauschheim nun mit dem ersten Punktspiel so richtig beginnt. Trotz der langen Pause mussten keinerlei Spielerabgänge verzeichnet werden. Im Gegenteil: Rückraumwerfer Marius Reinheimer und Kreisläufer Max Kaczmarek sind vom Oberligisten TuS Dotzheim zu ihrem Stammverein zurückgekehrt, ebenso wie Torwart Marcel Chantre (vom Landesligisten SG Egelsbach). Auch Nachwuchskraft Tino Reschner und der höherklassig erfahrene Marcel Späing kamen neu hinzu. „Sie steigern auf jeden Fall unsere Qualität“, ist Wladimir Daschevski überzeugt. Ob sich dies bereits auf Anhieb auf dem Feld bemerkbar macht, wird man am Samstag in Mörlenbach sehen.

Das Saisonziel hat mn bei „Rü/Ba/Kö“ klar formuliert: Nach der einfachen Runde will man im Februar nächsten Jahres unter den besten sieben sein, um anschließend die Aufstiegsrunde spielen zu können – und damit auf jeden Fall die Spiele gegen den Abstieg vermeiden zu können.

Gleiches gilt im Übrigen auch eine Klasse tiefer für die zweite Mannschaft der HSG. Die startet am Samstag zwei Stunden zuvor an gleicher Stelle gegen Weschnitztal II in die Saison der Bezirksliga A. Trainer Peter Bleser hofft, dass seine Spieler dabei die guten Eindrücke der Vorbereitung bestätigen können.            hpp

 

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