Willkommen zurück Peter „der Kaiser“ Bleser – der neue HSG 2 Trainer im Interview

Peter Bleser

Gude Peter, ein kleines Interview für die Homepage. Danke für die Zeit und deine Infos!

Erstmal auch an dieser Stelle herzlich Willkommen in deiner neuen Funktion bei der HSG! Für die junge HSG Generation, die den „Kaiser“ noch nicht kennen: Bitte stell dich doch kurz vor! Was sollen die HSGler über dich wissen? Wie ist dein handballerischer Werdegang?

Ich bin 1983 zur TUS Rüsselsheim gekommen. Damals noch als begeisterter Turner. Hier wurden dann auch die Grundlagen gelegt für z.B. die „Bahnschranke“, eine Art Fallwurf in Zeitlupe, aber auch für viele andere Fähigkeiten, die mich als Handballer ausgezeichnet haben. Mit 6 Jahren startete ich in der E-Jugend der TUS meine 25 Jahre andauernde Handballkariere. Mein größter handballerischer Erfolg war der Gewinn der Landesliga Süd in der B-Jugend unter TUS-Legende Horst Maybach, sowie der Aufstieg in die Bezirksliga A mit der TUS sowie ein paar Jahre später der erneute Aufstieg in die Bezirksliga A mit der MSG 2. Seit meinem 15. Lebensjahr bin ich Jugendtrainer und war auch zwischenzeitlich Schiedsrichter. Später Vorsitzender des Vergnügungsausschusses und 8 Jahre Jugendleiter. Mit 31 habe ich meine aktive Karriere beendet und mir vor 4 Jahren dann eine komplette Handball-Auszeit genommen. Schon bald hat es aber wieder gejuckt und die MSG hatte mich wieder. Nun als Ausbilder der Zeitnehmer in allen 3 Vereinen und seit Juli Trainer der HSG 2.

Ansonsten bin ich 40 Jahre alt, verheiratet, ein Sohn. Wohne seit 2 Jahren in Königstädten und arbeite in Rüsselsheim als Leiter Rechnungswesen bei der Gemeinnützigen Baugenossenschaft e.G.

 

Du arbeitest jetzt einige Wochen mit der Mannschaft und konntest Dir einen Überblick verschaffen. Wie ist die Vorbereitung gelaufen? Wie zufrieden bist du mit dem Kader, welcher Dir bei der HSG 2 Verfügung steht?

Die Vorbereitung ist mittelmäßig verlaufen und zufrieden war ich tatsächlich nicht. Aber da habe ich auch noch nie gehört, dass ein Trainer mit der Saisonvorbereitung glücklich war.

Bei uns hat es damit angefangen, dass Jens sich nach 20 Minuten Training den Finger gebrochen hat, später dann noch Nick (Finger) und Nils A. die Bänder gerissen. Dazu kamen immer wieder urlaubs- oder arbeitsbedingtes Fehlen, Krankheiten usw. Wir haben kein einziges Mal mit allen Spielern trainieren können, was sich auch in den Resultaten der Testspiele gezeigt hat. Hier wurde mir zwischenzeitlich schon angst und bange.

Auf Grund der Abgänge in der Ersten war mir klar, dass entsprechend Spieler nach oben rücken. Das schwächt natürlich unseren Kader, ist aber der Lauf der Dinge und stellt für mich kein Problem dar. So sehe ich auch die zweite Mannschaft, dass wir immer wieder Talente weiterentwickeln, die dann in der HSG 1 spielen können.

Ansonsten bin ich mit dem Kader zufrieden. Schade, dass sich Leon jetzt schwer verletzt hat und wir lange Zeit auf unseren Abwehrspezialist verzichten müssen.

Es ist natürlich wichtig, dass mit Tobi Weyer ein wurfstarker erfahrener Rückraumspieler zurückgekommen ist, Dave Assmann bringt am Kreis ganz andere Impulse und mit Christoph Marx haben wir einen Mittelmann der ein Spiel sehr gut führen kann… und Robert Idé, der ist sowieso eine Waffe in der Klasse. Dazu noch Daniel mit dem ich seit der A-Jugend zusammenspiele und der trotz seiner 39 Jahre noch ein wichtiger Baustein in der Mannschaft sein kann. Ich bin natürlich froh, dass diese erfahrenen Kräfte an Bord sind, aber die Spieler haben Handball nicht mehr als Priorität 1 in Ihrer Lebensplanung. Beruf und Familie gehen vor, das ist auch OK so, aber es behindert natürlich so ein weinig eine gute Vorbereitung und die Möglichkeit sich richtig einzuspielen. Bisher klappt es aber ganz gut und die „Alten“ spielen ihre Rolle im Team wie ich es mir vorstelle.

Von den o.g. Spielern sollen alle profitieren. Die Mitte 20-Jährigen, die schon ein paar Jahre in den Aktiven spielen und zu den Leistungsträgern in der Mannschaft gehören und auch die jungen Spieler die aus der A-Jugend hochgekommen sind, denen ich vieles zutraue und auch vertraue. Silas, Philipp und Nick haben sich toll entwickelt und ich sehe hier noch nicht das Ende.

 

Wo siehst du die Stärken der Mannschaft? Welche Schwächen müssen noch abgestellt werden?

Die Stärken sehe ich in der Ausgeglichenheit des Kaders. Zudem hat er meines Erachtens genau die richtige Mischung. Erfahrene ältere Spieler, Spieler im besten Handballeralter, sowie junge hungrige Spieler. Auf der Torhüterposition sind wir gut besetzt, was als Rückhalt für die Mannschaft unheimlich wichtig ist. Wir haben Spieler, die hohes Tempo gehen können, dies aber leider viel zu selten tun. Hier müssen wir uns noch verbessern. Einen schnellen Anstoß spielen wir bisher viel zu selten und auch die zweite Welle müsste häufiger laufen. Ich sehe natürlich noch bei einigen Spielern oder auch in Spielsituationen Verbesserungspotential, aber daran werden wir im Laufe der Saison arbeiten.

 

Nun ein Ausblick zum weiteren Verlauf der Saison. Welche Ziele hast Du mit der Mannschaft besprochen?

Wir haben ein einfaches Auftaktprogramm. Die ersten beiden Gegner waren keine Gradmesser und daher sollte dies nicht täuschen, obwohl wir m.E. richtig gut gespielt haben. Wir müssen weiter konzentriert und motiviert trainieren, von Verletzungen verschont bleiben und jedes Spiel mit 100% angehen. Wenn das alles funktioniert, dann können wir uns von meinem ursprünglichen Ziel Klassenerhalt nach oben orientieren. Was ich bisher von der Klasse gesehen habe und ich mir auf Basis der bisherigen Ergebnisse ausrechnen kann, dürfte ein guter Mittelfeldplatz, vielleicht sogar der Platz hinter meinen Favoriten Büttelborn, Darmstadt und Trebur drin sein. Schön wäre es natürlich, wenn wir diese vielleicht auch mal in einem Spiel überraschen könnten.

 

Auf welchen Handball dürfen sich die Fans der HSG unter deiner Regie freuen?

Hier nennt ja üblicherweise jeder Trainer, dass er Tempohandball spielen will. Die wenigsten machen es, weil oftmals die Spieler nicht zur Verfügung stehen. Denn schnell sein allein reicht dafür nicht. Ich denke wir haben Spieler für richtigen Tempohandball, pfeilschnelle Außen die sofort abgehen, Torhüter, die präzise Pässe spielen können, Spieler mit Überblick für eine dynamische zweite Welle und einen guten schnellen Anwurf.

Ich mag einen technisch sauberen Handball mit wenig Fehlern, Spieler die handlungsschnell sind und in bestimmten Spielsituationen die richtige Entscheidung treffen. Dazu druckvolles Stoßen und Abräumen, sichere Kreisanspiele und Auslösehandlungen, welche Druck auf die Abwehr erzeugen und die viele Entscheidungsmöglichkeiten bieten. Das ist Handball wie ich ihn mir vorstelle und das trainieren wir seit dem Start der Vorbereitung.

Vielen Dank für das Interview Peter und alles Gute für dein Engagement bei der HSG!

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