Stark gespielt – und mit viel Kampfgeist den Personalproblemen getrotzt. So landeten die MSG-Handballer im Odenwald einen Überraschungserfolg.

Wald-Michelbach. Da hatte sich am Samstag für die Handballer der MSG Rüsselsheim/Bauschheim der beschwerliche Ausflug in den Odenwald doch tatsächlich mal gelohnt. Jedenfalls konnten sie sich mit zwei redlich verdienten Punkten im Gepäck auf die Heimreise begeben. Nachdem sie beim heimstarken Tabellendritten HSG Siedelsbrunn/Wald-Michelbach einen tadellosen Auftritt hingelegt und mit 32:28 (17:14) die Oberhand behalten hatten. Für die TuS/SKG-Formation war dies schon der fünfte Saisonsieg, durch den sie sich ein kleines Polster verschafft hat. Denn in den nächsten Wochen warten nun nacheinander alle Titelaspiranten der Bezirksoberliga Darmstadt auf die MSG.
Der Erfolg in Wald-Michelbach kann getrost als Überraschung bezeichnet werden. Zumal die Gäste dort mit großen personellen Problemen zu kämpfen hatten. Viel länger hätte die Partie auch nicht dauern dürfen – sonst wären Trainer Wladimir Daschevski vermutlich die Spieler gänzlich ausgegangen: Sascha Daschevski, Max Kaczmarek und Mirco Reinheimer fehlten sowieso verletzt. Noch vor dem Anpfiff winkte Lukas Dippel ab, er konnte wegen Schmerzen im Fuß nicht gescheit rennen. In der ersten Hälfte humpelte dann Matthias Hirsch vom Feld. Für Alexander Zellmann war das Spiel in der zweiten Halbzeit nach der dritten Zeitstrafe beendet. Als dann auch noch der auf der Außenposition starke Florian Römer eine Armverletzung erlitt, war Coach Daschevski endgültig froh, mit Tobias Klink wenigstens einen Akteur aus der zweiten Mannschaft mitgenommen zu haben. Den warf er nun in der Schlussphase ins sprichwörtliche Feuer. Und Klink stand im Abwehrzentrum seinen Mann.
Kollektiv hatten sie gekämpft wie die Löwen. Doch auch für ihre spielerische Darbietung heimste Rüsselsheim/Bauschheim wieder viel Lob ein. Selbst vom unterlegenen Gegner, der sich erstmals in dieser Runde zu Hause geschlagen geben musste. Im halblinken Rückraum hatte Yannick Popp oft die zündenden Ideen, die dann von Marius Reinheimer, Florian Römer oder Sven Sprengard trefflich abgeschlossen wurden. Und zwar mit derart viel Selbstvertrauen, dass selbst in einem ganz kniffligen Moment ein Kempa-Trick zum Erfolg führte.
Knifflig war es allerdings schon zu Beginn, als die MSG eine lange Anlaufphase benötigte. 0:3 und 2:6 lag sie zunächst zurück, ehe die notwendige Betriebstemperatur erreicht wurde. Nach einer Viertelstunde war der Rückstand aufgeholt. Und nach dem 10:9 dann im weiteren Verlauf die eigene Führung auch nicht mehr aus der Hand gegeben. Trotz eines Fünf-Tore-Abstandes in der 35. Minute (21:16) konnten sich die Rüsselsheimer aber dennoch nie auf der sicheren Seite fühlen. Gemeinsam mit seinem wurfgewaltigen Partner Aykut Demiryol hatte HSG-Spielertrainer Ingo Trumpfheller die Gastgeber wieder auf Tuchfühlung gebracht. Ohne letztlich die Wende herbeiführen zu können. Dafür war nämlich der unbändige Siegeswille der MSG-Truppe vorgestern viel zu groß.
Spielfilm: 3:0, 6:2, 7:4, 8:6, 9:8, 9:11, 11:13, 12:15, (14:17), 16:18, 16:21, 18:22, 22:23, 23:24, 23:27, 26:28, 28:30, 28:32.
MSG: Christoph Seibert, Maurice Pauly; Marius Reinheimer (7), Florian Römer (7), Yannick Popp (6/4), Sven Sprengard (5), Marcel Diehl (3), Nico Cezanne (2), Jens Hartmann (1), Alexander Zellmann (1), Matthias Hirsch, Tobias Klink, Lukas Dippel (n.e.). hpp

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