9e6ecb4282a041bf905500bf503c5a03

HSG 1: Zielstrebig und voller Power

von Helmut Popp 

So schnell kann es gehen: Nach der deftigen Pleite im vorherigen Heimspiel gegen den Tabellenletzten TV Flieden blickte man in und vor der Bauschheimer Sporthalle allenthalben nur in ebenso konsternierte wie desillusionierte Gesichter. Ganz anders nun, nur zwei Wochen später. Da hatten die Handballer der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten den letztjährigen Vizemeister HSG Bachgau zu Gast – und der Landesliga-Neuling begeisterte den eigenen Anhang mit einer nahezu tadellosen Vorstellung. Von Beginn an zeigte sich die Formation von Trainer Wladimir Daschevski hoch motiviert, agierte im Deckungsverband mit der erforderlichen Aggressivität und spielte – angetrieben von Taktgeber Matthias Hirsch – zielstrebig und voller Power nach vorne. Die sechstplatzierten Gäste aus Unterfranken waren sichtlich beeindruckt von der Effektivität der Hausherren, die nahezu schnörkellos aus allen Lagen zu ihren Torerfolgen kamen. Die Rüsselsheimer hatten gleich ein 3:0 vorgelegt und sollten die Führung im weiteren Verlauf kein einziges Mal mehr aus der Hand geben. Es war also quasi ein verdienter Start-Ziel-Sieg, den es am Ende zu feiern gab: 35:32 (21:13).

Die erste Hälfte war so ziemlich das Beste, das man im bisherigen Saisonverlauf von der TuS/SKG/TVK-Formation zu sehen bekam. Da wurde es den gut 200 Zuschauern in der kühlen Halle (wenn die Sportler in heutigen Zeiten anschließend nicht warm duschen dürfen, müssen halt auch die Fans auf den Rängen frieren) so richtig warm ums Herz. Stimmungsvoll ging es zu, denn die „Bachgauer“ wurden ebenfalls von einer lautstarken Anhängerschar unterstützt.

Die hatten allerdings in den ersten 30 Minuten weniger Grund zur Freude. Was die Rüsselsheimer da zeigten, war so ziemlich das Beste, was man in den letzten Wochen von ihnen geboten bekam. Von der ersten Minute an mit der nötigen Aggressivität in der Abwehr, zudem voller Power nach vorne. Schnörkellos wurden von allen Positionen die Tore geworfen. „Das war mannschaftlich geschlossen eine herausragende Darbietung. Wir haben uns auf das konzentriert, was wir können. Und dies dann auch konsequent durchgezogen“, brachte Wladimir Daschevski seine Zufriedenheit später zum Ausdruck.

„Rü/Ba/Kö“ legte also einige Treffer vor. Vier Treffer betrug der Abstand beim 15:11 kurz vor dem Seitenwechsel. Dennoch ging Daschevski noch vor dem Kabinengang weiter „all in“. Bei Ballbesitz nahm er Keeper Marcel Chantre heraus, brachte hierfür einen siebten Feldspieler. Für das Risiko wurde der Coach belohnt, denn seine Schützlinge bauten die Führung bis auf 21:13 aus.

Die acht Tore Differenz waren auch nötig. Weil die Gäste nämlich in Durchgang zwei nochmal alles probierten. In der Verteidigung agierten sie fortan mit zwei Vorgezogenen, wovon sich die Hausherren jedoch kaum beeindruckt zeigten. Sie nutzten die Lücken am Kreis, setzten dort Kapitän Max Kaczmarek oder Nico Cezanne in Szene. Oder trafen von Außen (Lukas Dippel). Oder eben aus dem Rückraum (Mirco/Marius Reinheimer sowie erfreulicherweise der immer mehr Selbstvertrauen tankende Youngster Tino Reschner). So richtig brenzlig wurde es nicht mehr. Als Bachgau auf 33:31 herankam, waren nur noch eineinhalb Minuten zu spielen. Florian Römer beseitigte dann mit den letzten beiden Toren alle eventuell noch bestehenden Zweifel.

 

Spielfilm: 3:0, 5:2, 9:5, 11:7, 12:10, 15:11, 18:12, 21:13 – 23:15, 26:19, 26:23, 29:25, 32:29, 33:31, 35:32.

Rü/Ba/Kö: Marcel Chantre, Maurice Pauly; Mirco Reinheimer (7/1), Max Kaczmarek (5), Matthias Hirsch (5), Lukas Dippel (4), Marius Reinheimer (4), Tino Reschner (3), Nico Cezanne (2), Florian Römer (3), Sven Sprengard (1), Marcel Späing, Steffen Weyrich, Marcel Diehl.

 

Nächstes Spiel: Sonntag 17.00 Uhr (Sportzentrum Nord) bei der HSG Langen

Auch die Konkurrenten MSG Umstadt/Habitzheim II und RW Babenhausen konnten am vergangenen Wochenende ihre Spiele gewinnen. Umso wichtiger war unser Erfolg gegen Bachgau. Mit jetzt 7:15 Punkten wurde der elfte Platz verteidigt. Gut wäre es nun, wenn das Team nun auch in Langen noch etwas holen könnte. Denn zum Jahresabschluss wartet danach im Heimspiel gegen Tabellenführer SG Bruchköbel ein noch dickerer Brocken.

Dem haben die Langener gerade beim 34:34 einen Zähler abgetrotzt. Wird also schwer für die „Daschevski-Truppe“. Zumal in vergangenen BOL-Zeiten in Langen für die Rüsselsheimer selten etwas zu holen war. Frisches Selbstvertrauen wurde jedoch in den letzten beiden Wochen getankt. Und so verspricht dann auch der Coach: „Widerstandslos werden wir uns auch dort nicht geschlagen geben“.

/ Neues, Spielberichte Männer 1