von Helmut Popp

(Bitte beachten, dass der Bericht vor dem Unfall im Rahmen der Bauschheimer Kerb verfasst wurde)

Noch lange kein Grund zum Abheben, aber momentan bestehen keine Zweifel mehr: Die Handballer der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten haben es sich redlich verdient. Nämlich das anstehende sportfreie Wochenende – und vor allem die Feierlichkeiten zur „Bauschemer Kerb“ und zum 50. Geburtstag von Betreuer Wolfgang Lösch.

Letzterem hatte die Formation um Cheftrainer Wladimir Daschevski schon am Donnerstagabend ein passendes Geschenk präsentiert. Und nicht nur diesem. Denn auch die eigenen Anhängern unter den etwa 150 Zuschauern zeigten sich am Ende begeistert über den Auftritt des Neulings, der in der Bauschheimer Sporthalle den Oberligaabsteiger SG RW Babenhausen mit 31:28 (15:14) in die Knie gezwungen hatte.

Der zweite Sieg in Folge; angesichts von 4:2 Punkten hat es den Anschein, als habe sich die Spielgemeinschaft von TuS, SKG und TVK schnell in der Landesliga Süd akklimatisiert. Also kann auch am Wochenende unbeschwert und ausgiebig gefeiert werden. Doch vorsorglich darf auch der Zeigefinger warnend gehoben werden. Denn: Die Runde ist erst am Anfang, noch sind 23 Partien zu absolvieren. Bereits am 2. Oktober (14 Uhr) steht beim TV Gelnhausen II die nächste Bewährungsprobe bevor.

Bis dahin kann man sich aber durchaus über den gelungenen Saisonstart freuen. Und sollte daraus auch das erforderliche Selbstvertrauen abschöpfen. Viel Grund zur Freude bestand auch schon am Donnerstag. Nicht nur wegen des Sieges gegen Babenhausen. Das kompakte Auftreten des HSG-Teams, der phasenweise sehr ansehnliche Spielfluss, die neun Treffer von Marius Reinheimer und natürlich erneut die Paraden von Torwart Marcel Chantre, der diesmal allerdings „nur“ vier gegnerische Siebenmeter entschärfte, sorgten für ein zufriedenes Lächeln im Gesicht von Coach Daschevski. Ebenso wie der ungemein couragierte Auftritt von zwei „Youngstern“, die noch vor wenigen Wochen eigentlich niemand schon für diese Runde ernsthaft auf dem Schirm hatte. Doch die beiden A-Jugendspieler Robin Gross und Dustin Kletsch rechtfertigten Daschevskis Vertrauen, trugen sich beide am Donnerstag erstmals in die Landesliga-Torschützenliste ein.

Nachdem vor dem Anpfiff der langjährige Erstmannschafts-Leistungsträger Rainer Döring, der mit der SKG, MSG und zuletzt der HSG Meisterschaften gewann, verabschiedet wurde, kamen die Gastgeber frühzeitig in Schwung. Ja, sie spielten wie aus einem Guss, bestimmten über weite Strecken der ersten Hälfte das Geschehen. Jedoch nur bis kurz vor der Halbzeitsirene. Nach dem 1:2-Rückstand hatten sie schnell vier Tore vorgelegt, führten in Minute 27 noch mit 15:11. Erlaubten dann den Gästen aber noch den Anschluss zum 15:14.

Die konnten nach Wiederbeginn dann sogar zum 17:17 ausgleichen. Doch rechtzeitig fand „Rü/Ba/Kö“ wieder in die Spur, legte bis zur 40. Minute eine 5:0-Trefferserie (zweimal Marcel Diehl, Max Kaczmarek, Marius Reinheimer und Matthias Hirsch) zum 22:17 vor. RW Babenhausen hatte sich einige technische Fehler geleistet, gab in der Folge jedoch noch nicht auf – und hatte so maßgeblichen Anteil an der stets spannend bleibenden Schlussphase. Den herausgeworfenen Vorsprung ließen sich die Hausherren aber nicht mehr nehmen, weil sie in dem temporeichen und rasantem Geschehen nach Gegentreffern immer prompt die passende Antwort parat hatten.

Spielfilm: 1:2, 5:2, 8:4, 10:6, 13:9, 15:11, (15:14), 17:15, 17:17, 22:17, 23:21, 26:22, 28:26, 29:27, 31:28.

Rü/Ba/Kö: Marcel Chantre, Dime Ampov; Marius Reinheimer (9), Sven Sprengard (5), Marcel Diehl (4), Mirco Reinheimer (3), Max Kaczmarek (3/1), Tino Reschner (2), Matthias Hirsch (2), Dustin Kletsch (1), Robin Gross (1), Nico Cezanne (1), Steffen Weyrich, Marcel Späing.