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HSG 1: Frage nach Sieger schnell beantwortet

von Helmut Popp aus Rüsselsheimer Echo

Rüsselsheim   –   Es gibt Zeiten, da muss man als Berichterstatter wirklich aufpassen, nicht allzu sehr in Superlativen zu schwelgen. Zumal die laufende Handball-Saison noch ziemlich jung ist, weshalb sich irgendwelche voreilige Prognosen von selbst verbieten Und halt in den kommenden Wochen sowieso die Corona-Pandemie wie ein Damoklesschwert über der weiterhin planmäßigen Durchführung der Runde schwebt.

Dennoch kommt man derzeit nicht umhin, das sportliche Tun des Bezirksoberligisten HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten in den höchsten Tönen zu loben. Was die Truppe von Trainer Wladimir Daschevski an den ersten vier Spieltagen aufs Feld zauberte, ist jedenfalls aller Ehren wert – und war vor allem im Vorfeld in dieser Art und Weise auch nicht zu erwarten. Nach drei Kantersiegen zum Auftakt, machte die Rüsselsheimer Dreier-Spielgemeinschaft vorgestern auch im Heimspiel gegen die HSG Bensheim/Auerbach wenig Federlesens. Nach 60 einseitigen Handballminuten wurde der Gast mit einer 38:22 (19:9)-Packung zurück an die Bergstraße geschickt. Sage und schreibe 16 Treffer Unterschied also –  gegen einen durchaus ambitionierten Konkurrenten, der sich nach eigener Einschätzung zu den Kandidaten auf die Meisterschaft zählt.

Den Platz an der Sonne nehmen aber aktuell die „Rü/Ba/Kö“-Handballer ein. Die waren auch am Sonntag wieder nicht zu bremsen. Das mit Spannung erwartete Spitzenspiel hätte man getrost schon nach einer Viertelstunde abpfeifen können. Da war die Frage nach dem Sieger angesichts einer 10:4-Führung für die Gastgeber nämlich fast schon beantwortet. Wiederum waren es die vielen Paraden von Torwart Marcel Chantre, das konsequente und umsichtige Abwehrverhalten sowie das powerreiche Umschaltspiel, was den Gegner früh zum Statisten degradierte und allmählich resignieren ließ. Variantenreich dabei der Weg zu den Toren: Im normalen Angriff trafen die Brüder Mirco und Marius Reinheimer fast nach Belieben aus der zweiten Reihe, am Kreis lauerte der wuchtige Max Kaczmarek als Anspielstation – und beim Gegenstoß partizipierte der wieselflinke Marcel Diehl von den haargenauen Zuspielen seines Keepers Chantre. Insgesamt gingen 29 Tore auf das Konto der vier, die aus dem kompakten HSG-Kollektiv herausstachen.

Ein Sonderlob seines Trainers erntete auch Neuzugang Marcel Späing, der – wegen des Fehlens von Steffen Weyrich und Matthias Hirsch – auf der Mitte-Position die Angriffsaktionen ohne Verschnaufpause dirigierte. „Er hat es wirklich sehr gut gemacht, kristallisiert sich immer mehr als Verstärkung heraus“, lobte Daschevski. Der Coach hatte auf der Bank wieder wenig zu tun. Er durfte relativ entspannt verfolgen, wie die Akteure seine Vorgaben nahezu perfekt umsetzten. Das zwischendrin auch mal etwas schief ging – Schwamm drüber. Nach dem 19:9 zur Pause setzten die Rüsselsheimer auch im zweiten Durchgang ihr torreiches Schaulaufen ungebremst fort.

Spielfilm: 3:1, 6:2, 6:4, 10:4, 13:5, 17:8, (19:9), 22:12, 26:14, 30:16, 34:19, 36:22, 38:22.

Rü/Ba/Kö:  Chantre, Ampov; Mirco Reinheimer (11/3), Diehl (7), Marius Reinheimer (6), Kaczmarek (5), Dippel (3), Römer (3), Cezanne (2), Späing (1), Sprengard, Döring, Reschner.    hpp

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