Hauptsache gewonnen

von Helmut Popp aus Rüsselsheimer Echo

Der personellen Notlage trotzend, gewinnt „Rü/Ba/Kö“ beim Schlusslicht. Am Ende wurde es eng, aber Jonas Schmeiss behielt die Nerven.

Roßdorf. Mit Ruhm haben sie sich zwar am Samstagabend nicht bekleckert, aber wenigstens doch noch eine maßgerechte Punktlandung hingekriegt. Beim glücklichen 31:30 (17:13)-Auswärtserfolg gegen den Tabellenletzten MSG Roßdorf/Reinheim II hatten die Bezirksoberliga-Handballer der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten bis in die Schlussphase hinein alles im Griff, schienen beim noch punktelosen Gegner einen ungefährdeten Sieg einzufahren.

Doch ab der 52. Minute hakte es gewaltig. Da wurde in Windeseile eine Vier-Tore-Führung aus der Hand gegeben. Ewig lang stand dann ein 30:30 auf der Anzeigetafel, ehe in den Schlusssekunden Jannic Feuster den letzten Wurfversuch der Gastgeber parierte. Nicht nur dies: Der HSG-Torwart bediente den nach vorne geeilten Jonas Schmeiss anschließend mit einem akuraten Pass – und der behielt dann die Nerven, vollendete zum 31:30.

Der eiskalte Jonas Schmeiss

Was dann auch den sonst eher zurückhaltenden Trainer Markus Rybak jubeln ließ. Der sprach später von „einem gelungenen Charaktertest“ seiner Schützlinge. „Einige sind heute weit über ihre Schmerzgrenze gegangen“, war er voll des Lobes. Rybak verwies auf die Tatsache, dass er „eine Reihe angeschlagener Akteure aufgeboten hatte“. Selbst der in der Vorwoche ins Krankenhaus eingelieferte Steffen Weyrich stand unerwartet wieder auf dem Feld, erzielte sogar vier Tore. Geschuldet war dies  der personellen Notlage, nachdem „Rü/Ba/Kö“ während der Woche auch noch die Mitteilung erhielt, dass Routinier Rainer Döring für vier Spiele gesperrt sei. Weil dieser, von den wenigsten bemerkt, nach Abpfiff der Partie gegen Weschnitztal noch in eine Auseinandersetzung mit einem Gästespieler verwickelt war.

„Die Jungs haben heute für die fest eingeplanten Punkte ihr Letztes gegeben“, sagte Rybak. Roßdorf/Reinheim II sei ein unangenehm zu bespielender Kontrahent gewesen, der „das Tempo permanent verschleppt“ habe. Dennoch bestimmten die Gäste nach einem anfänglichen 0:2-Rückstand das Geschehen, hatten bis zum 30:26 immer die Nase vorne. Am Ende war es dann schmeichelhaft und glücklich: Siegtorschütze Schmeiss stand im Mittelpunkt der Ovationen. „Hauptsache gewonnen“, lautete der einhellige Tenor in Reihen der HSG.

Spielfilm: 2:0, 2:3, 4:6, 6:10, 8:12, 11:13, 12:17, (13:17), 14:19, 18:20, 21:23, 22:26, 24:28, 26:30, 30:30, 30:31.

HSG: Feuster, Mebesius; Reinheimer (10/3), Sprengard (5), Hirsch (5/4), Weyrich (4), Diehl (3), Schmeiss (2), Balß (1), Cezanne (1), Klink, Römer, Dürkop, Seibert.       hpp

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