Gespannt auf Spitzenreiter

von Helmut Popp aus Rüsselsheimer Echo 

Die MSG-Handballer blicken gespannt auf das Duell mit dem Spitzenreiter. Mit vielen eigenen Toren soll Groß-Rohrheims Lauf gestoppt werden. Doch die Gäste strotzen vor Selbstvertrauen.

Rüsselsheim. „Einzelne Spiele werden im Angriff, Meisterschaften hingegen in der Abwehr gewonnen“, lautet eine der vielen Binsenweisheiten aus dem Bereich des Fußballsports. Eine These, die durchaus auch für andere Sportarten gilt. Beispielsweise beim Handball. Was ein Blick auf die aktuelle Tabelle der Bezirksoberliga Darmstadt unterstreicht. Die wird nämlich bei einem Torverhältnis von 658:529 vom überraschend stark auftrumpfenden Neuling TV Groß-Rohrheim angeführt. Die MSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten hat im bisherigen Saisonverlauf schon 87 Tore mehr geworfen als der Primus. Rangiert aber dennoch lediglich auf Rang vier. Ganze zehn Punkte beträgt der deutliche Rückstand zum Landesligaaspiranten aus dem Ried. Eben auch, weil sich die Rüsselsheimer Dreier-Spielgemeinschaft in der Defensive nicht ganz so sattelfest präsentiert – und bis dato 152 Gegentreffer mehr hinnehmen musste.

Am Sonntag um 18 Uhr kommt es nun in der Bauschheimer Sporthalle zum direkten Aufeinandertreffen von MSG und TVG. Was zweifellos zu einem sportlichen Leckerbissen mutieren könnte. Auch wenn die Gastgeber wegen einiger Ausfälle keinesfalls ihre Wunschformation aufbieten können, haben sie sich einiges vorgenommen: „Wir wollen uns für das 32:37 im Hinspiel revanchieren“, lautet die Devise. Gelingt dies, würde „Rü/Ba/Kö“ rechtzeitig vor dem Saisonfinale zusätzliche Spannung in den engen Titelzweikampf zwischen Groß-Rohrheim und Verfolger HSG Langen bringen.

MSG-Trainer Markus Rybak sieht deshalb den Gegner „in einer außergewöhnlichen Drucksituation“. Weiß allerdings auch, dass der von seinem Kollegen Sascha Holdefehr stets akribisch auf jeden Gegner vorbereitete Tabellenführer hiermit extrem souverän umgeht. Der hat im November seine letzte Niederlage kassiert, sämtliche Partien der zweiten Halbserie wurden gewonnen. Zweimal hintereinander in Heimspielen gegen Siedelsbrunn/Wald-Michelbach (32:31) und Arheilgen (23:22) mit viel Glück. Die folgenden Auswärtsauftritte, als die Konkurrenz endlich auf einen Ausrutscher wartete, wurde zu einer Demonstration der Stärke des Aufsteigers, den vor dem Rundenstart kaum einer ernsthaft auf der Rechnung hatte: An den letzten beiden Wochenenden wurden die Tvgg. Lorsch (33:18) und ESG Crumstadt/Goddelau (30:20) vor deren eigenem Publikum nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen.

Goalgetter Andreas Ochs ist das Herz des Teams, auf das die Rüsselsheimer Abwehr am Sonntag vor allem achten muss. Zudem sind vorne gegen die kompakte Gästedeckung Schwung, Ideenreichtum sowie konsequente Abschlüsse gefragt. Um nicht das nächste „Opfer“ der Groß-Rohrheimer Handballer zu werden. Die Hoffnung der MSG: Einzelne Spiele können eben durchaus auch mal nur im Angriff gewonnen werden.         hpp