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Die Rückkehr des Handball

aus Rüsselsheimer Echo von Helmut Popp

Rüsselsheim – Partystimmung auf dem Sportgelände der TuS Rüsselsheim am Keglerheim. Dort vollführten die Bezirksoberliga-Handballer der HSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten am Samstag nach monatelanger Corona-Pause einen ersten zaghaften Schritt zur Rückkehr in den sportlichen Wettkampfbetrieb. Noch stand der Spaß im Vordergrund, als bei der neunten Auflage des beliebten „Zwei gegen zwei-Turniers“ 18 Männerteams um den Sieg stritten. Vornehmlich aus dem HSG-Lager kommend, waren die mit phantasievollen Namen wie „Irgendwas Dummes“, „Schlichtweg schlecht“, „Vorne er hinten ich“ oder „Bart und Glatze“ an den Start gegangen. Einzige Ausnahme bildete das Brüderpaar Nils und Lars Wykypiel vom Lokalrivalen TG Rüsselsheim, die sich als „Hamudis“ stark durch die Vorrunde gekämpft hatten und am Ende auf dem vierten Platz landeten.

 

Die Rahmenbedingungen hätten bei strahlendem Sonnenschein kaum besser sein können. Zwar mussten die strengen Hygieneregeln eingehalten werden, was jedoch den Ablauf sowie die gute Laune der Teilnehmer und Zuschauer nicht beeinträchtigte. Unter permanenter Dröhnung der einschlägigen „Ballermann-Songs“ wurde vier Stunden lang auf dem Spielfeld (18 Meter lang, 9 Meter breit) voller Ehrgeiz um den Sieg gestritten. Den hatte errungen, wer als Erstes drei Tore erzielte. Dies ging manchmal sehr schnell, einige Duelle zogen sich aber auch etwas mehr in die Länge.

 

Entspannt auf einem Stuhl an der Seitenlinie sitzend, verfolgte Wladimir Daschevski sichtlich zufrieden das Geschehen: „Ich bin sehr froh, dass dieses Turnier in diesem Jahr wieder stattfinden kann“, freute sich der Trainer von „Rü/Ba/Kö“. „Die Jungs haben alle ihren Spaß, und dies ist die Hauptsache“. Mit der richtig ernsthaften Vorbereitung auf die kommende Saison in der Bezirksoberliga Darmstadt, deren erster Spieltag für den 30./31. Oktober geplant ist, wolle er nun erst im September beginnen. Dann stehen auch die ersten Tests gegen die HSG Weiterstadt/Braunshardt/Worfelden, die HSG Hochheim/Wicker und die TSG Eddersheim an.

 

Durchaus spannende Begegnungen bekam der HSG-Trainer am Samstag auf dem grünen Naturrasen zu sehen: Ebenso kernige Würfe in den Torwinkel wie auch gelungene Abwehrblocks. Ungemein kraftraubend geht es bei dieser Handball-Variante zu – manch einer der Protagonisten war jedenfalls mächtig am Schnaufen. 45 Partien mussten zunächst in der Gruppenphase absolviert werden, ehe die acht Viertelfinalisten ermittelt waren. Ab da ging es im Modus „best of three“ weiter. Blendend im Rennen lagen da noch die als „Könige des 2 vs. 2“ ins Rennen gegangenen Titelverteidiger aus dem Jahr 2019. Christoph Marx und Matthias Hirsch hatten sämtliche Spiele gewonnen – und schafften dann auch wieder den Sprung ins Finale. Mit Krone auf dem Haupt, majestätischem Umhang auf den Schultern und Zepter in der Hand thronten sie standesgemäß zwischen den Spielen auf ihren Stühlen. Ausgerechnet ihre Gewinner-Vorgänger aus 2018 – die „Leftboys“ Marius Reinheimer und Marcel Diehl – sollten sie dann am Ende von diesen stoßen. Die beiden verloren zwar das erste der spannenden Finalduelle mit 2:3, gewannen aber dann mit 3:1 und 3:2 – und durften sich dann über den Wanderpokal, Medaillen, Sieger-t-shirts sowie einen Sportartikel-Gutschein freuen. „Das haben wir uns redlich verdient. Wir wurden heute für unsere intensive Vorbereitung belohnt“, schmunzelten die Sieger, beide zum Stammpersonal der des HSG-BOL-Teams gehörend.

Auf den dritten Platz kam das Team „Jugotaxi“ (Steffen Weyrich/Marcel Späing) vor den Wykypiel-Brüdern.

 

Auch der Gewinner der „goldenen Ananas“ wurde wieder ermittelt. Getroffen hatte es dabei die „Chefkochs“ Nick Walczuch und Dario Oelke. Die hatten alle ihre Spiele verloren, nahmen den Misserfolg aber ausgesprochen sportlich hin – und versprachen, „die überreichten Handbälle bis nächstes Jahr ausgiebig zum üben nutzen zu wollen“. hpp

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