Außenseiter in Crumstadt

von Helmut Popp aus Rüsselsheimer Echo 

Die Rüsselsheimer Handballer sehen sich beim Bezirksoberliga-Derby in Crumstadt nur als Außenseiter. Die vierte Auswärtspleite droht.  

Rüsselsheim. Am vorigen Wochenende erlebte die Handball-Bezirksoberliga Darmstadt einen Paukenschlag, den im Vorfeld wohl kaum jemand ernsthaft auf seinem Schirm hatte. Alleine die Tatsache, dass der haushohe Meisterschaftsfavorit HSG Fürth/Krumbach nach zuvor 18:0 Punkten im Gastspiel beim HC VfL Heppenheim die erste Niederlage hinnehmen musste, kann als faustdicke Überraschung gewertet werden. Was dann zudem noch durch die Höhe des Resultats getoppt wurde: Sage und schreibe 14 Tore betrug am Ende der 60 Minuten die Differenz – nach einer richtigen Handball-Gala hatte der völlig entfesselt aufspielende Neuling aus Heppenheim den Ligaprimus mit 35:21 aus der Halle gefegt. Und somit allenthalben für erstaunte Gesichter gesorgt.

Und natürlich bei den Konkurrenten an der Tabellenspitze neue Hoffnungen geweckt. Ebenso wie Fürth/Krumbach sind ganz vorne die SKG Bonsweiher und die ESG Crumstadt/Goddelau erst mit zwei Minuspunkten belastet. Beide dürfen nun nach dem eklatanten Aussetzer der Odenwälder frischen Mut schöpfen.

Was vermutlich am Samstagabend auch die Handballer der MSG Rüsselsheim/Bauschheim/Königstädten zu spüren bekommen werden. Die gastieren dann nämlich um 19.30 Uhr in der Crumstädter Fritz-Strauch-Halle beim derzeit drittplatzierten Kreisrivalen Crumstadt/Goddelau. Was sie aus vielerlei Gründen als krasser Außenseiter tun werden, obwohl MSG-Trainer Wladimir Daschevski seine eigene Mannschaft in spielerischer Hinsicht durchaus auf Augenhöhe mit den Riedstädtern wähnt.

Doch auswärts hat der Tabellensiebte aus der Opelstadt (10:6 Punkte) bis jetzt noch nichts auf die Reihe gebracht: In Langen. Heppenheim und Fürth wurde jeweils deutlich verloren. Nun droht im Süden des Kreises Groß-Gerau die vierte Pleite. Zumal Wladimir Daschevski keine Erklärung für die eklatante Leistungskurve seiner Schützlinge parat hat: Zu Hause hui, auswärts hingegen pfui. „Wenn ich wüsste, woran dies liegt, hätte ich es längst geändert“, seufzte der Coach der Dreier-Spielgemeinschaft.

Daschevski weiß genau, dass die MSG in Crumstadt wieder auf einen temporeich agierenden, ebenso spiel- wie kampfstarken Gegner treffen wird. Dort hat Trainer Michael Hauptmann innerhalb eines Jahres ein Team geformt, dem im Laufe der Zeit der Sprung in die Landesliga zugetraut wird. Auf die Abwehr der Gäste wird viel Arbeit zukommen, angesichts der wendigen und wurfstarken Crumstädter Rückraumspieler, die zudem immer wieder am Kreis ihren großgewachsenen Haupttorschützen Sebastian Avemarie gekonnt in Szene setzen.       hpp

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